Mitgliederrückgang und fehlende Idealisten als zusätzliche Herausforderung.
Engelthal (dh) – Die 1. Fußballmannschaft des SC Engelthal hat sich in der Kreisklasse etabliert. Ein Mangel an Nachwuchsspielern könnte aber hier zukünftig zu Problemen führen. Daneben fehlen Jugendbetreuer und Idealisten, die einen Teil der Vereinsarbeit übernehmen und sich für die Vereinsziele einsetzen. Seit zwei Jahren muss der Verein zudem einen größeren Mitglieder-Rückgang verzeichnen. Die Problematik um die beiden Turnhallen bleibt weiter ungelöst.
Vorstand Bernd Heidner konnte bei der Jahreshauptversammlung auf ein insgesamt erfolgreiches Vereinsjahr zurückblicken. Ein herber Verlust für den Verein war aber der Tod des Gründungs- und Ehrenmitglieds Stefan Ertel, der sich um den Verein in einem hohem Maße verdient gemacht hatte. „Nur wenige haben Ähnliches für unseren Verein getan wie Stefan Ertel“, würdigte Heidner den Verstorbenen.
Nachdem die Mitgliederzahl bis Ende 2010 aufgrund der vielen sportlichen Angebote bis auf 649 anstieg und auch weiter viele Neueintritte verzeichnet werden, ist die Gesamtmitgliederzahl seit 2011 rückläufig. Alleine 2013 verringerte sich die Mitgliederzahl um 43 Mitglieder, 32 Neueintritten standen dabei 74 Austritte und ein Todesfall gegenüber. Zum 31.12.2013 hatte der Verein damit 578 Mitglieder (316 männlich, 262 weiblich), davon 242 junge Mitglieder bis 26 Jahre, deren Anteil wichtig für Zuschüsse ist – aber auch hier betrug der Rückgang 27 Mitglieder. Als mögliche Gründe für den Mitgliederrückgang führte Heidner demografische Aspekte, die Beitragserhöhung vom Vorjahr und eventuell fehlende neue Sportangebote an.
Mit dem sportlichen Abschneiden und dem Umfeld der 1. Fußballmannschaft zeigte sich Heidner sehr zufrieden. Dank konsequenter Arbeit konnte das Team von Trainer Erwin Hirschmann in der letzten Saison relativ frühzeitig den Klassenerhalt sichern. In der laufenden Saison belegt die Truppe, die öfters unnötige Punkte abgab, einen Mittelfeldplatz. Neben der schon in der Vergangenheit guten Abwehrarbeit zeigt sich nun endlich der Sturm treffsicherer. Die Plätze seien dank Platzwart Walter Michl top in Schuss, alleine der Zuschauerzuspruch bei den Heimspielen könnte besser sein, so Heidner. Leider musste die 2. Mannschaft wegen Spielermangels nach nur 7 Spieltagen wieder abgemeldet werden. Dies wertete der Vorstand auch als negativ für die 1. Mannschaft, da ein Teil des Kaders so keine oder nur wenig Spielpraxis erhält.
Im Juniorenbereich arbeitet der SCE mit dem SV Offenhausen und dem SV Henfenfeld in Form von Spielgemeinschaften zusammen. Die A- und B-Junioren spielen mit gutem Erfolg in den Kreisklassen, die C- und D-Junioren in den Kreisgruppen. Insgesamt spielen in diesen vier Altersklassen aber nur etwa 10 Jugendliche für den SCE, die meisten davon bei den B-Junioren. Hier kann der Verein mit Horst Rögner den einzigen Betreuer bzw. Trainer im Juniorenbereich stellen. Bei den Kleinfeldmannschaften kann der Verein auch keine eigenen Mannschaften mehr melden, die Jüngsten aus Engelthal spielen derzeit beim SV Offenhausen. Falls sich diese Tendenz fortsetzt sieht Heidner für die Zukunft große Probleme im Seniorenbereich.
Auch bei den Schiedsrichtern kann der SCE weiter keine Erfolge bzw. Nachwuchs verzeichnen, Ehrenmitglied Richard Delling bleibt weiterhin der einzige Referee. Wenig bis keine Probleme gibt es dagegen in den anderen Abteilungen des Vereins wie Gymnastik (Rückengymnastik, Bauch/Beine/Po, Pilates), Kinderturnen, Tennis, Karate/Kobudo, Volleyball und Leichtathletik (über die LG Hersbrucker Alb). Allerdings möchte Gisela Uhl die Spartenleitung für die Damengymnastik abgeben, eine Nachfolgerin konnte bisher aber noch nicht gefunden werden. Heidner bedankte sich bei Gisela Uhl für ihre langjährige Verwaltungs-Tätigkeit und für viele Arbeitsdienste mit einem Gutschein.
Zufrieden zeigte sich Heidner mit dem Besuch bei den verschiedenen gesellschaftlichen Veranstaltungen des Vereins, was sich auch positiv auf die Einnahmen auswirkte. Mit dem Dank an die vielen Helfer verwies er auch auf die Wichtigkeit dieser ehrenamtlichen Tätigkeiten für den Verein. Aufgrund einer Fragebogenaktion hätten sich auch weitere Mitglieder zur Mithilfe bei Veranstaltungen bereiterklärt. Allerdings sucht der SCE aber weiterhin Betreuer, Trainer oder wenigstens Ansprechpartner für den Juniorenbereich. Daneben kritisierte Heidner die äußerst geringe Identifikation vieler Mitglieder mit den Vereinszielen, was auch teilweise ein Grund für die hohe Fluktuation sei. Der größte Teil der Vereinsarbeit liege auf den Schultern eines Kreises von 15 bis 20 Personen, monierte der Vorstand. Um die Mitgliederzahl halten zu können, müsste der Verein eventuell auch neue sportliche Angebote auflegen. Hier forderte er die Mitglieder auf, sich mit neuen Ideen einzubringen.
Mit etwas Bangen verfolgt der SCE die Entwicklung für das leerstehende Schulgelände, dort nutzt der Verein beide Turnhallen für seine Angebote. Bürgermeister Günther Rögner konnte dazu jedoch keine Neuigkeiten verkünden. Die ganze Problematik sei für die Gemeinde schwierig und nicht kurzfristig lösbar, so Rögner. Solange nichts Konkretes vorliege oder entschieden sei, könnten die Engelthaler Vereine die Hallen auch weiterhin nutzen. Für den finanziellen Bereich konnte Kassier Georg Lehr Positives berichten. Durch einen Überschuss im abgelaufenen Jahr konnten die Rücklagen für zukünftig notwendige Anschaffungen erhöht werden. Verbunden mit den Tilgungen konnten damit auch die Gesamt-Verbindlichkeiten des Vereins weiter gesenkt werden.